"Auch Jesus hätte die Bahncard gehabt"
"Auch Jesus und seine Jünger hätten in der heutigen Zeit die Bahncard gehabt", glaubt Dr. Gisela Sauter-Ackermann, Bundesreferentin bei der Konferenz für Kirchliche Bahnhofsmission in Deutschland mit Blick auf die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus. Im Juni war die streitbare Schrift des katholischen Kirchenoberhauptes erschienen. Während sie in der weltweiten Umweltszene ein großes Echo hervorgerufen hat, fielen die Reaktionen aus dem Verkehrssektor sehr verhalten aus.
Nach Ansicht des Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene hat der Heilige Vater in seiner Lehrschrift „Laudato si“ den Finger in „eine ganz große Wunde gelegt, als er unsere Benzin-getriebenen Transportsysteme als Teil eines globalen Verblendungszusammenhanges beschrieben hat“, zitiert die Konferenz für kirchliche Bahnhofsmission in einer Presseinformation. „Die Botschaft des Papstes gibt unserer Arbeit enormen Auftrieb“, sagt Sauter-Ackermann: „Die Ego-fixierte Denkweise der letzten hundert Jahre hat die Menschheit bis knapp vor den Abgrund gebracht. Nun müssen wir gemeinsam und global umsteuern. Eine Abkehr vom Individualverkehr und eine Hinwendung zu einem umweltfreundlichen und möglichst allen zugänglichen System, wie es die Eisenbahn ist, könnte einen neuen Gemeinsinn für eine mobile Menschheit stiften“, so Sauter-Ackermann.