Mitgliederversammlung bei IN VIA Bayern – Vorstand neu gewählt
Die Mitglieder des Frauenfachverbandes IN VIA Bayern e.V. haben ihren Vorstand neu gewählt. Für weitere drei Jahre im Amt bestätigt wurde Vorstandsvorsitzende Gabriele Stark-Angermeier. Ihr zur Seite steht nun Ulrike Faust als neue Stellvertreterin. Der Diplom-Sozialpädagogin liegen Frauen-Themen wie Chancengleichheit und Gleichberechtigung besonders am Herzen. Ein zentrales Thema der Mitgliederversammlung war die drastische Lebenssituation und die Perspektivlosigkeit von Frauen, die ohne Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland leben und arbeiten. Mit seiner Kampagne "Mittendrin. Ohne Rechte" will der Verband regional und auf Bundesebene ein Bewusstsein für die Nöte dieser Frauen schaffen.
Die turnusgemäßen Wahlen bestätigten Ulrike Achmann als Schatzmeisterin und Angelika Köppel als Schriftführerin. Im Beirat von IN VIA Bayern e.V. dagegen gibt einige neue Gesichter. Mit dabei sind nun die Landtagsabgeordneten Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen) und Tanja Schorer-Dremel (CSU), die hier auf ihre Abgeordnetenkollegin und langjährige Beirätin Isabell Zacharias (SPD) treffen. Neu dabei sind außerdem Sonja Gaja, frühere IN VIA-Referentin für den Bereich Jugendwohnen und Gabriele Scholz, Vorstandsvorsitzende von IN VIA Nürnberg. Bestätigt wurden Prälat Bernhard Piendl, Sabine Gerhard, Angelika Issing sowie Prof. Dr. Annette Vogt. Geistliche Beirätin bleibt Sr. Rosa Maria Dick.
Unser Bild zeigt von links die Vorstandsmitglieder Gabriele Stark-Angermeier, Angelika Köppel, Prof. Dr. Annette Vogt, Ulrike Faust, Ulrike Achmann, Angelika Issing, Gabriele Scholz, Kerstin Celina, Sr. Rosa Maria Dick und Geschäftsführerin Rita Schulz. A. Bieber/ Foto: IN VIA Bayern e.V.
Die andere Seite des Bahnhofs kennenlernen
Tag der Bahnhofsmission bot “Perspektivenwechsel”
April 2015-Rund 250 000 Gäste geben sich jedes Jahr in den dreizehn bayerische Bahnhofsmissionen die Klinke in die Hand. Viele befinden sich in einer sozialen Notlage habe, sind psychisch erkrankt oder körperlich eingeschränkt. Nicht wenige haben kein Dach über dem Kopf. Die weit über 300 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden helfen jedem, sofort und ohne Voraussetzungen. Jetzt, zum bundesweiten Tag der Bahnhofsmission am Samstag, 18. April, luden sie interessierte Besucherinnen und Besucher ein, die oft nur flüchtig wahrgenommene “andere” Seite der sonst so geschäftigen Bahnhofswelt kennenzulernen. “Perspektivenwechsel” lautete das Thema des Aktionstages, an dem sich die Bahnhofsmissionen in Nürnberg, Würzburg, Aschaffenburg und Passau, wo außerdem das 70-jährige Jubiläum gefeiert wird, beteiligten. Eine Woche später, nämlich am 25. April, bot München die Möglichkeit, mehr über das Engagement für Hilfesuchende zu erfahren, am 6. Mai schloss sich die Bahnhofsmission Erlangen an, teilt die Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern mit.
Großzügige Spende für das Jugendwohnen
Willkommene Unterstützung: Erneut kann sich IN VIA Bayern e.V. über eine Spende der Dr. Harry und Irene Roeser-Bley-Stiftung für den Bereich Jugendwohnen freuen. Die bayerischen IN VIA Verbände führen fünf Wohnheime in München, Nürnberg und Würzburg, in denen 16- bis 25jährige Mädchen und junge Frauen ein sicheres zu Hause auf Zeit finden.
Ganz aktuell widmet sich die Referentin für das Jugendwohnen beim IN VIA Landesverband, Verena Wolf, schwerpunktmäßig der Frage, welche Bedürfnisse minderjährige unbegleitete Flüchtlinge in den Häusern haben und wie passende Konzepte für ihre Unterbringung und Begleitung aussehen sollten.
Hier gibt es das Luxusgut Zeit
Tag der Bahnhofsmission in München mit hohem Promi-Faktor, viel Lob und Anerkennung
Klares „Ja“ zur Bahnhofsmission: Auch nach dem Umbau des Münchner Hauptbahnhofs soll die ökumenisch getragene Hilfeeinrichtung „als fester und sicherer Ort in adäquaten Räumen bestehen bleiben“. Das betonte Stadtrat Christian Müller (SPD) beim diesjährigen Tag der Bahnhofsmission, der – eingebettet in das 120-jährige Jubiläum des katholischen Trägers „IN VIA München“ - groß gefeiert wurde.
Einen guten Zeitpunkt, um Danke zu sagen, sah DB-Konzernbevollmächtiger Bayern, Klaus-Dieter Josel, an „diesem markanten Tag“. Neben einem Gruß vom „Chef“ Rüdiger Gruber hatte er viel Lob und Anerkennung für die seit vielen Jahren "ausgesprochen gute Partnerschaft“ im Gepäck: „Wir können die Verantwortung gegenüber den Reisenden nicht immer alleine wahrnehmen. Deshalb sind wir froh, dass es die Unterstützung durch die Bahnhofsmission gibt.“ So könne den Kunden in vielen (Not)Lagen geholfen werden. Dass dies nach einem Umbau so bleiben soll, unterstrich Heiko Hamann, der Leiter des Bahnhofsmanagements München: „Wir versuchen, den gestiegenen Anforderungen an die Bahnhofsmission Rechnung zu tragen.“
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Lesung mit dem renommierten Schriftsteller Friedrich Ani (Foto rechts). Das Projekt Wanderbank wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.
Die Acht von der Wanderbank: Unser Bild oben links zeigt die von Luise Kinseher moderierte Diskussionsrunde in der alten Schalterhalle mit (von links) Till Hoffmann (Gründungsmitglied von Bellevue di Monaco und Betreiber Münchner Kabarettbühnen), Bettina Nickel (katholisches Büro Bayern), Dr. Christine Nischler-Leibl (Bayerisches Sozialministerium), Heiko Hamann (Leiter des Bahnhofsmanagements München), Luise Kinseher (Kabarettistin), Andrea Sontheim (Amt für Wohnen und Migration der Stadt München), Heike Tonch (kath. Leitung der Bahnhofsmission München) und Christina Vesselinova (Mitarbeiterin der Bahnhofsmission München und kulturelle Mittlerin).
Fotos: Sanne Kurz
Raus aus dem Schattendasein
IN VIA-Kampagne: menschenwürdigen Lebensbedingungen für Mädchen und Frauen ohne Aufenthaltspapiere
Ohne Papiere, vergessen, rechtlos: Zigtausende Frauen und Mädchen ohne legalen Aufenthaltsstatus leben, wohnen und arbeiten unter uns. Und dennoch führen sie ein Schattendasein. Mit seiner Kampagne "Mittendrin. Ohne Rechte.“ macht sich der Frauenfachverband IN VIA stark für die Betroffenen. Der Verband fordert Politik und Gesellschaft auf, die Frauen aus der Schattenwelt zu holen und menschenwürdige Lebensbedingungen zu schaffen.
Irme Stetter-Karp, Vorsitzende von IN VIA Deutschland weiß: „Die meisten Frauen bestreiten ihren Lebensunterhalt mit den ihnen zur Verfügung stehenden Arbeitsmöglichkeiten. Sie fallen nicht auf, da sie alles tun, um nicht entdeckt zu werden." Sie arbeiten, verdienen Geld, brauchen Wohnraum, bekommen Kinder, werden krank, altern. „Sie haben Anspruch auf medizinische Versorgung und eine gerechte Entlohnung für geleistete Arbeit“, so Stetter-Karp. Vor allem fordert IN VIA, ihnen nach mehreren Jahren in Deutschland einen legalen Aufenthaltsstatus zu ermöglichen, wenn sie nachweisen können, dass sie für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen.
Unterstützt wird die bundesweite Kampagne mit Aktionen in den regionalen IN VIA Verbänden.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Film zur Kampagne: https://youtu.be/mahIEbmCKzM
Positionspapier Frauen ohne Aufenthaltspapiere
Feiern und Gutes tun
Statt Geschenken: Spendenboxen für Geburtstage, Jubiläen oder Feste aller Art
Jeder Euro zählt: Ob bei der Geburtstagsfeier im kleinen Kreis oder beim Firmenjubiläum in großer Gesellschaft – wer beim nächsten Fest auf Geschenke verzichten will, kann hilfebedürftigen Menschen in den Bahnhofsmissionen viel Gutes tun. Unter dem Slogan „Helfen Sie helfen“ unterstützt die Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmission alle, die eine entsprechende Spendenaktion durchführen wollen: Über den Landesverband IN VIA Bayern e.V. (Kontakt:
Die 13 Bahnhofsmissionen im Freistaat bieten erste Hilfe in Krisensituationen, bieten Schutz und Heimat in Not, hören zu, wärmen, trösten und ebnen Betroffenen den Weg zu passenden, weiterführenden Hilfen. Die Türen vieler Bahnhofsmissionen sind an sieben Tagen der Woche geöffnet, die Helfer und Helferinnen sind oft da, wenn andere Einrichtungen bereits geschlossen haben. In jüngster Zeit sind gerade die großen Hilfeeinrichtungen Anlaufstelle für Flüchtlinge und oft deren erster Kontakt in Deutschland.
Wer sein „Hilfspaket“ schnüren will, kann sich in den Bahnhofsmissionen vor Ort davon überzeugen, dass die Spenden gebraucht werden. Natürlich sind die Einsatzmöglichkeiten für die Spendenbox vielfältig: Fußballturniere sind genauso geeignet wie Flohmärkte oder Schulfeste. Sprechen Sie uns an!
Bahnhofsmissionen sind die ältesten ökumenischen Einrichtungen der katholischen und evangelischen Kirchen. Die Caritas mit ihrem Fachverband IN VIA und die Diakonie leisten in Bayern gemeinsam diese wichtige soziale Arbeit am Brennpunkt Bahnhof - in guter Kooperation mit der Deutschen Bahn AG und anderen Akteuren am Bahnhof. die 13 bayerischen Bahnhofsmissionen arbeiten in der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern eng zusammen. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitenden unterstützen mehr als 300 ehrenamtlich engagierte Frauen und Männer die Arbeit der bayerischen Bahnhofsmissionen. (Text: Annette Bieber).