"Shirtopoly" im Münchner ÖBZ
Ausstellung erfolgreich beendet
Großes Interesse auch in München: IN VIA Jugendwohnen zeigte bis zum 23. Dezember die Ausstellung „Shirtopoly - Fair kleiden ist besser“ im ökologischen Bildungszentrum in München. Die Schau gewährte Einblick in das IN VIA Umweltprojekt „Fair kleiden ist besser“. Auch mit Bewohnerinnen der Münchner IN VIA Jugendwohnheime ging der Frauenfachverband auf Spurensuche: Was sagen eigentlich Gütesiegel aus? Wie und wo kann ich guten Gewissens einkaufen? Bei einem konsumkritischen Stadtrundgang erfuhren die jungen Bewohnerinnen mehr über die “Weltreise der Jeans”, im Upcycling-Workshop verhalfen sie aussortierten T-Shirts zu einem zweiten Leben. Wie das aussehen kann, zeigte die Ausstellung genauso wie einen großformatigen Bilderzyklus der Künstlerin Naomi Lawrence. Sie hat das Projekt begleitet und künstlerisch aufgearbeitet.
Unser Bild (Foto: Verena Wolf) zeigt die Talkrunde mit Moderator Dirk Wagner, Gabriele Stark-Angermeier (Vorstandsvorsitzende IN VIA Bayern e.V.), Hanah Kotschi (Projektteilnehmerin Marienheim IN VIA München), Künstlerin Naomi Lawrence, Barbara Igl (Vorstand IN VIA München e.V.) sowie Elke Klemenz (FARCAP | Mode aus fairem Handel, Fürth) und dem Tütenmonster "Freak" von Naomi Lawrence.
Jubiläumsfeier in München mit Fachforum im November 2014
IN VIA KOFIZA: 25 Jahre mit, für und von Migrantinnen
München/Würzburg/Nürnberg. Sie machen Einwanderinnen Mut, werben für mehr Mitgestaltung oder erläutern verunsicherten Müttern, wie sie ihre Kinder in ein gutes (Schul-)Leben schicken können. Am 4. November feierten die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen von IN VIA KOFIZA ihr 25jähriges Jubiläum. Über 100 Gäste waren nach München gekommen, um unter der Schirmherrschaft von Sozialministerin Emilia Müller ein Vierteljahrhundert erfolgreiche und preisgekrönte Integrationsarbeit Revue passieren zu lassen (eine Präsentation finden Sie hier).
“Wir sind sehr glücklich, dass wir bereits über einen so langen Zeitraum ein innovatives und selbstbestimmtes Integrationsprogramm bieten”, so Agnes Calda Ranzinger, Koordinatorin der IN VIA KOFIZA Landesstelle Bayern. Dr. Christiane Nischler-Leibl, Leiterin der Stabsstelle der Bayerischen Frauenbeauftragten und Integrationsministerin, würdigte im Auftrag von Emilia Müller das haupt- und ehrenamtliche Engagement der IN VIA KOFIZA-Frauen, das in diesem Umfang und über diesen Zeitraum nicht selbstverständlich sei. Die Arbeit von IN VIA KOFIZA sei beispielhaft, da Integration eben nicht von oben verordnet werden könne, sondern nur gelinge, wenn man durch eigenes Zutun die Gesellschaft mitgestalte: Genau dieses Empowerment sei IN VIA KOFIZA wichtig, "sie organisieren sich selbst, um sich einzubringen". Die Kontaktstelle stärke Frauen und damit die Gesellschaft, "ihr Weg ist noch nicht zu Ende." (Text: Annette Bieber)
Gefragt: Einige haupt- und sehr viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen sorgen mit IN VIA KOFIZA seit 25 Jahren für eine erfolgreiche Integrationsarbeit in Bayern. Foto: Annette Bieber
Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.
Teilhabe wird großgeschrieben
IN VIA KOFIZA feiert 25 Jahre - Fachforum in München
Was als „kleiner“ Treff vor 25 Jahren in einem Münchner Wohnzimmer begann, ist längst zu einem bayernweiten Netz von gut 20 Selbsthilfegruppen und vier professionellen Beratungsstellen in München, Nürnberg, Schweinfurt und Würzburg geworden: Seit einem Vierteljahrhundert steht IN VIA KOFIZA, eine Initiative von Migrantinnen für Migrantinnen, für ein innovatives und selbstbestimmtes Integrationsprogramm.
Hinter IN VIA KOFIZA verbirgt sich das „Kontakt-, Förderungs- und Integrationszentrum für außereuropäische Frauen und deren Familien“, angesiedelt beim Caritasfachverband „IN VIA Bayern e.V. Katholischer Verband für Frauen- und Mädchensozialarbeit“ und bei dessen Mitgliedsverbänden in München, Nürnberg und Würzburg. Neben umfassender Beratungs- und Kriseninterventionstätigkeit arbeitet „IN VIA KOFIZA“ daran, dass zugewanderte Frauen ihre Stärken wieder entdecken und den Mut finden, ihr Leben in Deutschland aktiv mitzugestalten und sich selbst zu organisieren.
IN VIA KOFIZA feiert sein Jubiläum unter der Schirmherrschaft von Sozialministerin Emilia Müller. In Zusammenarbeit mit der katholischen Akademie in Bayern lädt IN VIA am Dienstag, 4. November, 18 bis 20 Uhr, ins Kardinal Wendel Haus, Mandlstraße 23, zu einem Fachforum mit Diskussion. Prof. Dr. María do Mar Castro Varela, Dozentin an der Alice Salomon Hochschule Berlin, spricht dabei über "Solidarität in der Migrationsgesellschaft: Partizipation statt Fürsorge". Die Veranstaltung ist öffentlich, die Teilnahme kostet 10 Euro (ermäßigt 5 Euro), Anmeldung ist bis zum 3. November bei der Katholischen Akademie in Bayern, (Telefon: 0 89 / 38 10 20, Telefax: 0 89 / 38 10 21 03,
Coole Klamotten und ein gutes Gewissen
"Shirtopoly" bis Ende Oktober in Nürnberg
Shoppen, tauschen, selbst gestalten - es gibt viele Möglichkeiten, sich sauber und fair zu kleiden. Auch für den kleinen Geldbeutel. Dass Nachhaltigkeit und cooles Styling zusammenpassen, zeigte die Ausstellung des Frauenfachverbandes IN VIA. "Shirtopoly - Fair kleiden ist besser" im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg bei einer Midissage. Ihr Laufsteg-Debüt feierten dabei die jungen Bewohnerinnen des Nürnberger IN VIA-Jugendwohnheims (Foto links). Sie präsentierten nicht nur Fair Wear, sondern auch eigene Kreationen, gefertigt im Rahmen eines Umweltprojekts. Schicke Mode eben, die mit gutem Gewissen tragbar und mittlerweile ohne großen Aufwand zu haben ist, so Moderator Frank Braun (Centrum für globales Lernen) bei seiner Einführung in ein Thema, “das uns alle hautnah betrifft”.
Großen Anklang fand das Projekt im Nürnberger Haus Marienheim, das 110 Auszubildenden, (Block)Schülerinnen oder Dauerbewohnerinnen unterschiedlicher Nationen eine Heimat auf Zeit bietet. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir den Umweltgedanken und das Jugenwohnen verbinden konnten“, so Sabine Wehner, Geschäftsführerin von IN VIA Nürnberg, bei der “Midissage”.
Nicht um die bekannten Nürnberger Sehenswürdigkeiten, sondern um CO2-Bilanzen und Nachhaltigkeit ging es beispielsweise bei einer ungewöhnlichen Stadtführung mit WELTbewußt, einem Projekt der Jugendorganisation Bund Naturschutz. In Upcycling-Workshops mit der Künstlerin Naomi Lawrence lernten die jungen Frauen dann modisch und kreativ zu sein, ohne den üblichen Weg des Konsums zu gehen. Wie stylisch aufgepeppte Kleidungsstücke aus zweiter Hand sein können oder dass ein altes T-Shirt noch beste Dienste als Kopfkissen leisten und gleichzeitig mit dem Titel „schlaflos“ noch ein kritisches Statement transportieren kann, zeigte jetzt die Ausstellung. Text und Fotos: Annette Bieber
"Shirtopoly" ist nun zu Gast in Nürnberg
Nach erfolgreicher Premiere in Würzburg macht die Ausstellung "Shirtopoly" nun Station in Nürnberg. Die Schau gewährt Einblick in das IN VIA Umweltprojekt „Fair kleiden ist besser“. Auch mit Bewohnerinnen des Nürnberger IN VIA Jugendwohnheims ging der Frauenfachverband IN VIA auf Spurensuche: Was sagen eigentlich Gütesiegel aus? Wie und wo kann ich guten Gewissens einkaufen? Bei einem konsumkritischen Stadtrundgang erfuhren die jungen Bewohnerinnen mehr über die “Weltreise der Jeans”, im Upcycling-Workshop verhalfen sie aussortierten T-Shirts zu einem zweiten Leben.
Wie das aussehen kann, zeigt die Ausstellung genauso wie einen großformatigen Bilderzyklus der Künstlerin Naomi Lawrence. Sie hat das Projekt begleitet und künstlerisch aufgearbeitet. Bis zum 31. Oktober ist die Schau im C.-Pirckheimer-Haus in der Königstraße 64 zu sehen. Midissage mit einem attraktiven Programm ist am Dienstag, 14. Oktober, 19 Uhr. Die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr, am Wochenende auf Anfrage. Foto: Annette Bieber
Ausstellung lockte in die Sparkasse Mainfranken
Konten, Kleidung und Kunst: Wer momentan der Sparkasse Mainfranken in der Würzburger Hofstraße einen Besuch abstattet, findet von allem etwas. Noch bis zum Monatsende ist hier die Ausstellung „Shirtopoly - Fair kleiden ist besser“ des Frauenfachverbandes IN VIA zu sehen. Während der Schalterzeiten gibt es viele Informationen darüber, wie jeder Einzelne beim Kleiderkauf ein bisschen die Welt verbessern kann. Nicht nur für Domkapitular Clemens Bieber, 1. Vorsitzender des Caritasverbandes der Diözese Würzburg, ergibt das eine spannende Mischung: „Eigentlich geht es ja hier um Geldgeschäfte. Wichtige Themen der Wertschätzung und Wertschöpfung in einen solchen Rahmen einzubinden, ist eine sehr gute Kombination.“
Entstanden ist die Schau im Rahmen eines Umweltprojekts, das der Landesverband von IN VIA in den fünf bayerischen IN VIA Jugendwohnheimen initiiert hatte. Ähnlichkeiten mit dem Brettspiel "Monopoly" sind dabei nicht zufällig. Die Münchner Künstlerin Naomi Lawrence führt mit ihrem Bilderzyklus allerdings nicht in die Parkstraße oder "Über Los". "Bangladesh", "India" oder "Burkina Faso" steht da etwa in fetten Lettern, darunter Geldsäcke, Dollarzeichen oder Kronen. Wer den Zusammenhang mit fairer Mode nicht sofort herstellen kann, erfährt an den Innenseiten der Stellwände alles über nachhaltige Kleiderproduktion, Hungerlöhne oder Ausbeutung in der Textilindustrie.
Der eigentliche Hingucker sind allerdings die ausgestellten Tops und T-Shirts, die Künstlerin Naomi Lawrence zusammen mit Bewohnerinnen der IN VIA-Jugendwohnheime „upgecycelt“ hat. „Wir haben in Workshops überlegt, wie man alte und gebrauchte Kleidungsstücke wieder tragbar machen kann“, erklärte Lawrence bei der Eröffnung in der Sparkasse. „Die Bewohnerinnen konnten dabei ihre Kreativität walten lassen“, berichtete sie. Herausgekommen sind T-Shirts in Spray-Optik, bedruckte Oberteile, aber auch zerrissen wirkende Stücke, die mit ihrem Aufdruck auf schlechte Entlohnung sowie Kinderarbeit in der Textilindustrie aufmerksam machen.
Vernissage: Unser Bild zeigt von links Rita Schulz, Geschäftsführerin IN VIA Bayern, Angelika Blenk, Geschäftsführerin IN VIA Würzburg, Domkapitular Clemens Bieber, Künstlerin Naomi Lawrence, Angelika Issing, Vorstandsvorsitzende IN VIA Würzburg und Rainer Ankenbrand, Sparkasse Mainfranken. Foto: Annette Bieber
Ballettaufführung "Dornröschen" gegen Zwangsverheiratung
Am Mittwoch, 29. Oktober 2014, 19 Uhr, wird das Ballett Dornröschen im Mainfranken Theater Würzburg aufgeführt. Der Erlös kommt unserer gGmbH STOP dem Frauenhandel zu Gute – und hier speziell einem Wohnprojekt für Frauen, die von Zwangsverheiratung betroffen sind.
IN VIA Ausstellung "Shirtopoly" in Würzburg
Nichts anzuziehen? Dann peppen Sie doch Ihre alte Kleidung auf. So wie die jungen Bewohnerinnen des Würzburger IN VIA Jugendwohnheims St. Lioba. Gemeinsam mit der Künstlerin Naomi Lawrence verhalfen sie ausrangierten T-Shirts im Rahmen des Umweltprojekts "Fair kleiden ist besser" zu einem zweiten Leben.
Wie genau das aussehen kann, zeigt die Ausstellung "Shirtopoly", die am Dienstag, 16. September 2014, in der Sparkasse Mainfranken in der Hofstraße 9 eröffnet wurde. Zwei Wochen lang gibt es zu den Schalterzeiten viele Informationen darüber, wie jeder Einzelne beim Kleiderkauf ein bisschen die Welt verbessern kann. Außerdem bietet Naomi Lawrence mit einem großformatigen Bilderzyklus eine ungewöhnliche, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Langjähriger IN VIA-Beirat: Prälat Zerrle feiert 70.
Seinen 70. Geburtstag feierte am Dienstag, 8. Juli 2014, Prälat Karl-Heinz Zerrle, bayerischer Landes-Caritasdirektor von 2000 bis Ende 2011 und langjähriger Beirat im IN VIA-Vorstand. Zerrles Nachfolger im Amt, Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl, würdigt seinen Vorgänger als „große Persönlichkeit des sozialen Bayern“. Zerrle habe es stets verstanden, der Caritas als größtem Verband innerhalb der Freien Wohlfahrtspflege Gehör in allen wichtigen Fragen der Sozial- und Gesellschaftspolitik zu verschaffen.
80 000 Freiwillige in 60 Jahren FSJ - Lob von der Ministerin
Doppelter Grund zur Freude und zum Feiern - auch für den Frauenfachverband IN VIA, der gemeinsam mit Caritas und BDKJ das katholische FSJ in Bayern verantwortet. Seit dem ersten Aufruf im Jahr 1954 im bayerischen Neuendettelsau an junge Menschen, sich freiwillig für ein Jahr sozial zu engagieren, sind 60 Jahre vergangen. Vor genau 50 Jahren hat der Bundestag mit einer ersten gesetzlichen Regelung das Freiwillige Soziale Jahr aus der Taufe gehoben - damals als Bildungsjahr für Frauen. Diese beiden Jubiläen wurden am 2. Juli in Nürnberg mit einem Anerkennungsfestival für alle 3 500 aktiven FJS/-lerinnen in Bayern gefeiert.
"80 000 junge Menschen haben sich in den vergangenen 60 Jahren zu einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Bayern entschieden und damit ein ganzes Jahr dem Gemeinwohl gewidmet. Der runde Geburtstag ist eine gute Gelegenheit ihnen hierfür herzlich zu danken. Ohne diese Freiwilligen sähe unser soziales Bayern anders aus", so Bayerns Sozialministerin Emilia Müller. Erfreut von der großen Anzahl junger FSJ/-lerinnen, die den Weg nach Nürnberg gefunden hatte, zeigte sich Rita Schulz, Geschäftsführerin von IN VIA Bayern. "Ich bin davon überzeugt, dass das FSJ eine win-win Situation ist", so Schulz, "die jungen Menschen sammeln durch diesen oft ersten Umgang mit Hilfebedürftigen wichtige Erfahrungen und stärken ihre Persönlichkeit. Die sozialen Einrichtungen wiederum profitieren vom Engagement der Freiwilligen."
Für sie persönlich war das Gespräch mit Theresia Hauser, der "Grande Dame" des FSJ, sehr beeindruckend. Die heute 93-Jährige hatte sich damals erfolgreich auf Bundesebene für die Einführung des FSJ Gesetzes eingesetzt und ist sehr glücklich darüber, dass sich viele Menschen freiwillig für ein soziales Jahr entscheiden. Sie wünscht sich, dass diese jungen Menschen sich ihr Leben lang für soziales Denken und Handeln einsetzen - an welcher Position auch immer sie ihren Platz finden, berichtete Rita Schulz.
Film und Diskussion mit jungen MigrantInnen
Und raus bist Du: Viele junge Menschen fühlen sich wegen ihrer ausländischen Wurzeln benachteiligt. Ob bei der Wohnungssuche, beim Wechsel in weiterführende Schulen oder vor der Disco – sie müssen nach eigenem Bekunden viel zu oft draußen bleiben. „In München dahoam“ heißt der siebenminütige Kurzfilm, in dem 15- bis 27-jährige Migrantinnen und Migranten genau dieses Problem aufgreifen. Gedreht wurde der Streifen im Rahmen des bundesweiten Projekts „M&M Mitreden und Mitgestalten - Zukunft ist kein Zufall“ im Fachbereich Migration des Diözesanverbandes München von IN VIA. Seine Premiere hatte er jetzt im Rahmen einer Podiumsdiskussion – und in diesen Tagen tritt er seinen Weg in den deutschen Bundestag an.
Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit Einfühlungsvermögen und nicht ohne Witz stellten die jungen Protagonisten scheinbar ganz „normale“ Diskriminierungen vor.
„Ihr lasst nicht die anderen über Eure Probleme sprechen, sondern geht sie selbst an“, lobte Gülseren Demirel, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Münchner Stadtrat, das Engagement der jungen Leute. Gemeinsam mit dem Integrationsbeauftragten der bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer von der CSU („Ein toller, kritischer Film“), der Vorsitzenden des Ausländerbeirats München, Nükhet Kivran, SPD, Martin Schopp vom Erzbischöflichen Ordinariat und insgesamt sechs Jugendlichen aus dem Filmteam teilte sie das Podium. Die Moderation hatte Gabriele Leibold, Referentin für katholische Jugendmigrationsdienste beim Landesverband IN VIA Bayern. Sie war es auch, die eine Teilnahme am Projekt M+M empfohlen sowie im Jahr 2009 die Bewerbung für das Bundesprojekt „JuMiLo“ (Junge Migrantinnen) anregt hatte. Die erfolgreiche Arbeit kann seit 2012 durch die Finanzierung des Bayerischen Sozialministeriums fortgeführt werden.
Reger Austausch zwischen Politik und Jugend: (von links) Martin Schopp (Erzbischöfliches Ordinariat), Nükhet Kivran (Vorsitzende des Ausländerbeirats München), Martin Neumeyer (Integrationsbeauftragter der bayerischen Staatsregierung), Gülseren Demirel (Fraktionsvorsitzende der Grünen im Münchner Stadtrat), Moderatorin Gabriele Leibold (Referentin für katholische Jugendmigrationsdienste beim Landesverband IN VIA Bayern) und drei LotsInnen aus dem Filmteam. Fotos: Annette Bieber
Erzählcafé beim Katholikentag
Ganz besondere Aufmerksamkeit verdiente das Erzählcafé der IN VIA KOFIZA Landesstelle beim 99. Katholikentag in Regensburg.
Wer sich die Zeit genommen hatte, den Geschichten von Migrantinnen zu lauschen, wurde mit bewegten und bewegenden 90 Minuten belohnt. Unter der Moderation von Jutta Prediger (BR, zweite von links) erzählten drei Frauen aus ihrem Leben – oder lasen stellvertretend die autobiographischen Texte anderer. Ihre “Zick-Zack-Biographien” (Prediger) zu Papier gebracht hatten sie in den Schreibwerkstätten von IN VIA KOFIZA: Mal anrührend, mal witzig oder skurril – und immer authentisch.
Mit dabei: Agnes Calda-Ranzinger (IN VIA KOFIZA Landesstelle Bayern, München, vorne im Bild), Charrito Bellmer (Regensburg), Selma Sousa Diel (Willofs) und Tiisetso Matete-Lieb (Roth). Die Moderation hatte Jutta Prediger (zweite von links), die künstlerische Gestaltung Sarah Est (links). Außerdem im Bild: Rita Schulz, Geschäftsführerin von IN VIA Bayern. (Foto: Annette Bieber)
Liebe Frau Merkel…
…ich wünsche mir: Für die armen Kinder viel Glück.", hatte eine Jugendliche beim 99. Katholikentag in Regensburg auf einen großen weißen Ballon geschrieben, der zusammen mit 20 weiteren am 1. Juli Bundestagsabgeordneten in Berlin übergeben werden soll. Auch die Bundeskanzlerin griff beherzt zum blauen Filzstift, um bei ihrem Besuch des IN VIA-Standes einen Wunsch los zu werden: „Dass jeder sich traut, auch offen seine Meinung einzubringen“, notierte sie auf dem Lampion. Interessiert und gut gelaunt ließ sich die Kanzlerin von der Bundesvorsitzenden des Verbandes, Dr. Irme Stetter-Karp, und ihren Mitstreiterinnen über die Aufgaben und Anliegen von IN VIA informieren. Auf die Bitte, die Jugendlichen im Kanzleramt zu empfangen, habe Merkel offen reagiert, so Stetter-Karp. Die Stippvisite in Regensburg wertete auch IN VIA-Generalsekretärin Marion Paar (Foto rechts) als Zeichen der Wertschätzung für das breite soziale Engagement des Fachverbandes.
Kanzlerin Merkel beim Besuch des IN VIA-Standes auf dem Katholikentag.
Fotos: Nadine Malzkorn (Katholikentag)
Überraschungsbesuch: Staatssekretär in Regensburger Bahnhofsmission
Erstkontakt: Keine Berührungsängste kannte Albert Füracker, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, als er zum ersten Mal die Räume einer Bahnhofsmission betrat. Kaum hatte er am 29. Mai am Hauptbahnhof Regensburg einen Zug auf den Namen “Ausflügler” getauft, kamen die Mitarbeitenden der dortigen Bahnhofsmission zum Zug. Ihnen stattete er – auf Anregung von Karl-Heinz Ferstl, Leiter Operations im Regionalberich Süd, DB AG Station&Service - einen spontanen Besuch ab. Dass ihn bei seiner Premiere aber ein derart großer Bahnhof erwartete, überraschte ihn dann doch: Zum 99. Katholikentag, der zeitgleich im bayerischen Regensburg stattfand, waren extra viele Mitarbeitende im Einsatz, um Ankömmlinge schon am Gleis willkommen zu heißen oder beim Ein- und Aussteigen zu helfen.
Beeindruckt zeigte sich der Politiker nicht nur vom großen Hilfeangebot der Bahnhofsmissionen, die seit über 100 Jahren und mittlerweile an bundesweit über 100 Standorten jedem, sofort und ohne Anmeldung helfen. Auch der großen Zahl der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zollte er Respekt: Auf eine festangestellte Kraft kommen neun Freiwillige. Ohne deren Engagement, das betonte Hedwig Gappa-Langer, Referentin für die Bahnhofsmissionen bei IN VIA Bayern e.V. Katholischer Verband für Frauen und Mädchensozialarbeit, wären die Einrichtungen der Evangelischen und der Katholischen Kirche längst nicht so leistungsfähig. Bahnvertreter Ferstl würdigte die Arbeit der Bahnhofsmissionen einmal mehr als “wichtige Ergänzung unserer Serviceleistungen”.
IN VIA Bayern auf dem Katholikentag gut vertreten
Ob im Zentrum Frauen und Männer, auf der Katholikenmeile oder im Caritasdorf – die Mitarbeiterinnen von IN VIA Bayern waren beim 99. Katholikentag in Regensburg an vielen Orten präsent. Sie diskutierten in einem hochkarätig besetzten Podiumsgepräch über die Chancen und Aufgaben von Kirche am Bahnhof, vertraten den Landesverband beim Empfang von IN VIA Deutschland (Foto links) oder informierten im Pavillon der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V. über den IN VIA Jugendmigrationsdienst.
Ganz besondere Aufmerksamkeit verdiente das Erzählcafé (Foto rechts) der IN VIA KOFIZA Landesstelle. Wer sich die Zeit genommen hatte, den Geschichten von Migrantinnen zu lauschen, wurde mit bewegten und bewegenden 90 Minuten belohnt. Unter der Moderation von Jutta Prediger (BR) erzählten drei Frauen aus ihrem Leben – oder lasen stellvertretend die autobiographischen Texte anderer. Ihre “Zick-Zack-Biographien” (Prediger) zu Papier gebracht hatten sie in den Schreibwerkstätten von IN VIA KOFIZA: Mal anrührend, mal witzig oder skurril – und immer authentisch.
Für das Programm im Zentrum Frauen und Männer mitverantwortlich war IN VIA Bayern-Geschäftsführerin Rita Schulz. Sie freute sich u.a. darüber, die Ausstellungen “Madonna mit Kind …Alleinerziehend mit behindertem Kind” von Naomi Lawrence, Malerin, und der Fotografin Barbara Stenzel (beide München) sowie die Ausstellung „Sie war ganz schlimm schön …“, Portraits lesbischer Frauen, von Stephanie Gerlach (Autorin) und Barbara Stenzel (Fotografin) miteröffnen zu können. Kataloge, die übrigens auch mit der bekannten Theologin Prof. Dr. Margot Käßmann oder Prof. Dr. Hildegard Keul (Leiterin der Frauenseelsorge bei der deutschen Bischofskonferenz) dankbare Abnehmerinnen gefunden haben, gibt es bei Rita Schulz,
IN VIA Bayern und der Katholikentag
„Mit Christus Brücken bauen“ will der 99. Katholikentag vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 in Regensburg. Bei der Programmgestaltung im Zentrum Frauen und Männer engagiert war auch der IN VIA Landesverband Bayern. Nicht zuletzt deshalb finden sich im Zentrum in der Ostbayerischen Technischen Hochschule wie auch andernorts einige Angebote des Frauenverbandes.
Vom Erzählcafé mit Mitgrantinnen bis zur Ausstellung über Alleinerziehende mit behindertem Kind – es gibt eine Fülle von interessanten Veranstaltungen, die IN VIA Bayern den Besucherinnen und Besuchern des Katholikentages ans Herz legen will. Mit seinen Veranstaltungshinweisen möchte der Landesverband einige ganz besondere Empfehlungen geben – erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auf der Kirchenmeile im Caritasdorf präsent ist übrigens auch IN VIA Deutschland.
Besser “fair kleiden”
Kinderarbeit? Armutslöhne? Umweltzerstörung? Es geht auch anders. IN VIA Bayern zeigt jungen Frauen aus den Jugendwohnheimen in Würzburg, Nürnberg und München in einem bislang einmaligen Umweltprojekt, dass Mode fair sein kann. Schulklassen sind zum Mitmachen aufgefordert.
IN VIA fordert humanitäre Rechte für Flüchtlingsfrauen
Die UN-Flüchtlingshilfe geht davon aus, dass mindestens 50 Prozent der weltweit 45 Millionen Flüchtlinge Frauen und Mädchen sind. Davon kommen aktuell jährlich circa 42 000 in Deutschland an. Längerfristiges Bleiberecht und bedarfsgerechte Hilfen für diese zumeist traumatisierten Frauen fordert der Frauenverband IN VIA anlässlich des Weltfrauentages.
Wie auch Männer fliehen Frauen aus Kriegsgebieten und wegen Verfolgung aus politischen und religiösen Gründen. Hinzu kommt, dass viele Frauen auch während ihrer Flucht Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind. Dies werde viel zu wenig gesehen, kritisiert IN VIA. „Weder mit der UN-Menschenrechtskonvention noch mit dem christlichen Menschenbild ist es vereinbar, dass die Notlage von Flüchtlingsfrauen in Deutschland ignoriert wird. Es ist unabdingbar, ihnen neben einem Bleiberecht sicheren Wohnraum, Angebote zur Traumabewältigung und Begleitung zu gewähren“, fordert Irme Stetter-Karp, Vorsitzende von IN VIA Deutschland.
Anmeldung zu Schreibwerkstätten läuft
Die eigene Lebensgeschichte aufschreiben? Das fällt vielen Menschen schwer. Fast drei Dutzend Migrantinnen wagten vor einiger Zeit auf Einladung der IN VIA KOFIZA Landesstelle Bayern das Experiment. Herausgekommen sind 32 autobiografische Texte, in dem die Frauen von ihrem Leben „Jenseits der Grenze...“ erzählen – mal anrührend, mal witzig oder skuril. Aber immer authentisch.
„Worte können Türen öffnen“, weiß Marcia Ribas, zuständig für das Projekt „Schreibwerkstätten“. Deshalb lädt IN VIA KOFIZA nun bayernweit Migrantinnen dazu ein, über ihr Leben, ihre kleinen und großen Erfolge oder Enttäuschungen zu berichten.
Die Teilnahme an den Schreibwerkstätten ist kostenfrei, eine Schreib-Assistentin steht den Teilnehmerinnen auf Wunsch beratend zur Seite. Gefördert wird das Projekt von Zonta Club München I.
Für Migrantinnen: Hilfe in Schul- und Erziehungsfragen
Wie funktioniert das bayerische Schulsystem? Wozu dient der Klassenelternabend? Wie können Mütter mit Migrationshintergrund ihre Kinder in der Schule unterstützen? All das erklären eigens geschulte Migrantinnen interessierten Frauen in den IN VIA KOFIZA Gesprächsgruppen. In vertrauensvoller Atmosphäre zeigen die Beraterinnen Fördermöglichkeiten auf und sensibilisieren für ein bewusstes Lern- und Freizeitverhalten.
Nähere Infos gibt es bei der IN VIA KOFIZA Landesstelle (Kontakt- Förderungs- und Integrationszentrum für außereuropäische Frauen und deren Familien),
Jugendmigrationsdienste an 18 Standorten
Die bayerischen Träger und Mitarbeiter/-innen von Jugendmigrationsdiensten sind an 18 Standorten in Bayern vertreten. Sie begleiteten im Jahr 2012 mehr als 3 000 junge Menschen mit Migrationshintergrund, bundesweit werden im Durchschnitt jährlich etwa 80 000 Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt. Die zuständige Referentin beim IN VIA Landesverband, Gabriele Leibold, begleitet die Ansprechpartner vor Ort bei der Umsetzung ihrer Aufgaben und vertritt die bayerischen Anliegen im sogenannten JMD-Management in der Bundesarbeitsgemeinschaft katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS)
Lesen Sie mehr über das Programm Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund.
Zahlen, Daten und Fakten aus dem Jahr 2012 zur Arbeit der Jugendmigrationsdienste in katholischer Trägerschaft (Region Bayern) finden Sie in dieser Statistik.