Migrantinnen engagieren sich für Migrantinnen
1. Grundlagenschulung für ehrenamtliche Multiplikatorinnen
Argumentationstraining gegen Stammtischparolen in der Georg-von-Vollmar Akademie in Kochel am See. In Rollenspielen übten die Migrantinnen Kommunikationsstrategien ein und arbeiteten typische Merkmale von Stammtischparolen heraus.
Migrantinnen sind nicht nur Nutznießerinnen von ehrenamtlichen Hilfen und Unterstützungsangeboten. In zwei IN VIA-Projekten setzen Migrantinnen ihr Potenzial als Multiplikatorinnen und Vorbild für andere geflüchtete Frauen und deren Familien ein.
Im Projekt Zuhause in Bayern arbeiten 27 Migrantinnen aus 12 Nationen als ehrenamtliche Multiplikatorinnen. Sie begleiten neu angekommene Flüchtlingsfrauen und ihre Familien beim Neuanfang in Deutschland. Sie stehen mit den Frauen auf Augenhöhe, weil sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben und die gleiche Sprache sprechen. Das hilft den Frauen, Barrieren zu überwinden, ihre Alltagsprobleme zu bewältigen und Ängste zu überwinden.
Das Projekt Zuhause in Bayern ist angesiedelt in Würzburg, Nürnberg und Regensburg und läuft im Oktober 2018 aus. An diesen Standorten wird es aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie finanziert. Zusätzlich wird in Augsburg und Ingolstadt aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium des Innern und für Integration sowie aus Spenden, Eigenmitteln und die Dr. Harry und Irene Roeser-Bley-Stiftung finanziert.
Das Projekt FIDA geht nun noch einen Schritt weiter. Zwanzig ehrenamtliche Helferinnen, die selbst aus Drittländern stammen, werden geschult, neu angekommene Frauen und deren Familien nicht nur in Alltagsfragen zu unterstützen, sondern ihnen auch die Themen Chancengleichheit und Teilhabe näherzubringen. Das Bewusstsein für Chancengleichheit und der Wunsch, diese auch für sich und die eigene Familie zu erreichen, ist Basis für eine selbstbestimmte Integration.
FIDA ist arabisch und bedeutet „herausragender Einsatz“. Das zeichnet auch die ehrenamtlichen Helferinnen aus, die im Projekt Talente genannt werden. Sie haben in Deutschland bereits einiges erreicht und möchten nun ihre Erfahrungen weitergeben. Gleichzeitig profitieren sie von den Schulungen und der Arbeit mit den Frauen. Eine Win-Win-Situation also.
Das Vorgehen in diesem Projekt ist einzigartig: Nicht nur, weil es an die geflüchteten Frauen appelliert, sich durch Teilhabe selbst für ihre befriedigende Entfaltung einzusetzen, sondern weil drei Städte aus zwei Bundesländern zusammenarbeiten: Augsburg, Ingolstadt und Bielefeld. Durch diese überregionale Partnerschaft zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen versprechen sich die Träger IN VIA und REGE mbH eine weitere Verbreitung der Idee „Teilhabe fördert Integration“ in Deutschland und Europa.
Gefördert wird das Projekt FIDA durch den Asyl-, Migrations-, Integrationsfonds der EU durch Eigenmittel von IN VIA und kommunale Mittel der Stadt Bielefeld und die Dr. Harry und Irene Roeser-Bley-Stiftung.
Ansprechpartnerinnen
Ruzanna Isoyan
Tel.: 01577 4019341
Mojgan Hajifaraji
Tel.: 0178 3467381
(Text: Manuela Freese-Wagner)