Ellen Ammann - für viele Frauen ein Vorbild
München. Am 1. Juli, dem 150. Geburtstag von Ellen Ammann, gedachten an ihrem Grab auf dem Münchner Südfriedhof etwa 40 Vertreter*innen katholischer Frauenverbände, der Landespolitik, der Katholischen Stiftungshochschule und der Polizeiseelsorge der engagierten Katholikin und Sozialpolitikerin. Alle diese Institutionen gehen – wie IN VIA – auf Initiative von Ellen Ammann zurück.
Unter anderem waren die KDFB-Vorsitzende in Bayern, Emilia Müller, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Innenminister Joachim Hermann und Weihbischof Wolfgang Bischof gekommen. IN VIA war durch die Landesvorsitzende Adelheid Utters-Adam, die Diözesanvorsitzende von IN VIA München, Barbara Igl, die Referentin Bahnhofsmissionen in Bayern, Hedwig Gappa-Langer, und die Leiterin der Bahnhofsmission München, Bettina Spahn, vertreten. Eingeladen zu dem Gedenken hatte die Säkulargemeinschaft Ancillae Sanctae Ecclesiae, die ebenfalls von Ellen Ammann gegründet wurde.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte, dass Ellen Ammann als eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Bayerischen Landtag auf die sozialen Nöte ihrer Zeit aufmerksam gemacht habe und für viele Frauen zu einem Vorbild geworden sei. Besonderen Mut habe sie während des Hitlerputsches 1923 bewiesen, in dem wesentlich dazu beigetragen habe, den Putsch zu verhindern. Innenminister Hermann hob die Gründung der Polizeiseelsorge hervor. Ellen Ammann habe erkannt, dass Polizisten in ihrer Arbeit auch seelischen Beistand bräuchten. Weihbischof Bischof würdigte das soziale Engagement von Ellen Ammann wie auch ihre tiefe Religiosität. Das Gebet habe für sie immer die tätige Nächstenliebe nach sich gezogen. Er schloss die Gedenkfeier mit dem Gebet um die Seligsprechung von Ellen Ammann.
Das große Geburtstagsfest, das der KDFB unter Beteiligung aller anderen Verbände und Institutionen, die auf Ellen Ammann zurückgehen, am 4. Juli veranstalten wollte, musste wegen der Corona-Krise verschoben werden.