IN VIA Landesverband Bayern
IN VIA Bayern e.V.
Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit

Ingolstadt: Lesungen am Aktionstag zusammen.wachsen

Ingolstadt. Mit ihrer Lesung aus autobiografischen Texten beeindruckten Migrantinnen das Ingolstädter Publikum am Aktionstag zusammen.wachsen. Sie machten deutlich, dass sie Teil der Gesellschaft sind. Die selbstverfassten Geschichten entstanden in Schreibwerkstätten des Frauenfachverbandes IN VIA Bayern e.V..

Im Rahmen der Interkulturellen Woche gestalteten Mädchen und Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte den bundesweiten Aktionstag zusammen.wachsen am 1. Oktober. Mit kreativen Aktionen – wie der Autorinnenlesung in Ingolstadt – brachten sie ihre Erfahrungen, Forderungen und Vorstellungen vom Zusammenleben an die Öffentlichkeit. Sie fordern mehr Möglichkeiten zur sozialen und politischen Teilhabe.

Ruzanna Isoyan etwa kam als Autorin extra aus Regensburg, um andere an ihrer (Integrations)Geschichte teilhaben zu lassen: „Manche reagieren überrascht, weil sie das Leben plötzlich aus einer ganz anderen Perspektive sehen, andere werden durch meine Texte motiviert, selbst mit ihren Gedanken an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Beim Aktionstag dabei ist sie aber auch aus ganz eigennützigen Gründen: „Ich freue mich darauf, anderen Frauen zuzuhören und mit dem Publikum zu diskutieren. Das ist für mich einfach sehr motivierend.“

An dem vom Bundesverband IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit initiierten Aktionstag beteiligen sich auch die Mitgliedsverbände von IN VIA Bayern. „Wir unterstützen Migrantinnen jeden Alters, damit sie ihre Potenziale enwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, sagt die Landesvorsitzende Adelheid Utters-Adam. Mit dem Aktionstag machten die Migrantinnen darauf aufmerksam, welch wichtigen Beitrag sie für das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft leisten könnten.

Von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fordert IN VIA Bayern wirksame Schritte zur Verhinderung von Arbeitsausbeutung, so Utters-Adam. Frauen befänden sich besonders häufig in prekären Beschäftigungsverhältnissen, insbesondere dann, wenn sie keinen sicheren Aufenthaltsstatus hätten. Auch im Bildungsbereich müssten bestehende Benachteiligungen abgebaut werden. Die Bildungsangebote müssten auf die Bedarfe der Mädchen und Frauen, auch von Müttern, zugeschnitten werden, sagt die Landesvorsitzende.