35 Jahre Empowerment, Integration und Partizipation
München. Seit 35 Jahren unterstützt IN VIA KOFIZA in München Migrantinnen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. „Wenn Frauen in ihrer Stärke und Eigenständigkeit, ihren Fähigkeiten und Rechten unterstützt und gefördert werden, können sie selbst ihre Erfolgsgeschichte schreiben und anderen Hoffnung geben“, so Quynh Le. Sie kam vor 20 Jahren selbst aus Vietnam nach Deutschland, um hier zu studieren. Nach einem Praktikum arbeitet sie seit 2010 festangestellt als Sozialpädagogin, schreibt IN VIA München in einer Pressemittelung zum Internationalen Frauentag.
Hier die gesamte Presseinformation: "KOFIZA bei IN VIA München e.V. steht für einen Migrationssozialdienst (MSD, gefördert von der Landeshauptstadt München und der Erzdiözese München und Freising) für Frauen mit Migrationsgeschichte ab 18 Jahren und ihre Familien. Unabhängig von ihrer Nationalität, Religion und Sprache können sie sich kostenfrei beraten lassen und in Gruppenangeboten begegnen und informieren. Nach Bedarfen und Interessen werden unterschiedliche interkulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen entwickelt. Viele Frauen haben Erfahrungen mit Ausbeutung, Frauenhandel, Gewalt in der Ehe, Krieg, politischer Verfolgung, wirtschaftlicher Krise im Herkunftsland u. ä. gemacht und leben häufig auch hier in Deutschland in prekären Verhältnissen. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen von IN VIA KOFIZA beraten, begleiten und empowern die Frauen in vielen Alltagsherausforderungen wie auch in akuten Krisensituationen.
„Seit der Gründung von KOFIZA hat sich die soziale Arbeit mit Migrant:innen sehr verändert. KOFIZA stand für ‚Kontakt und Informationszentrum für Frauen aus Asien, Afrika und Lateinamerika‘, initiiert von Migrantinnen für Migrantinnen als Selbsthilfe. Heute ist IN VIA KOFIZA ein professionelles Beratungs- und Informationszentrum für alle Migrantinnen und ihre Familien, die gerade in Deutschland angekommen sind oder Frauen, für die eine nachholende Integration besteht.“ Auch Lourdes Valencia de Stangl hat Migrationserfahrung. Die gebürtige Peruanerin machte 1995 bei KOFIZA ein Praktikum zur Anerkennung ihres Berufes und wurde im Anschluss als Sozialarbeiterin zur Beratung für Frauen aus Lateinamerika festangestellt. „Mit unserem Einsatz, Hilfe zur Selbsthilfe und durch die Arbeit mit den Frauengruppen können wir Empowerment unterstützen, Partizipation der Frauen in die deutsche Gesellschaft begleiten sowie Präventionsarbeit durchführen.“
Um Partizipation zu ermöglichen, sind Angebote wie IN VIA KOFIZA, die niederschwellige Beratung für Frauen zur Aufklärung ihrer Rechten und zur Aktivierung ihrer Ressourcen und ihrer Fähigkeiten nötig. „Außerdem brauchen wir dringend flächendeckende Kinderbetreuung zur Förderung der Teilhabe der Frauen mit Migrationsbiographie sowie Schulungen und Weiterbildung zum Empowerment. So könnten die Frauen auch eine große Bereicherung des Arbeitsmarktes sein“, betont Quynh Le.
„Das Besondere an IN VIA KOFIZA ist, dass die Klientinnen mit uns auf Deutsch, in einfacher deutscher Sprache, ihrer Muttersprache oder der Sprache, die ihnen am nächsten liegt, reden können“, erklärt Quynh Le. „Sie erzählen uns vertraulich ihre Geschichte, Anliegen, Sorgen und Wünsche. Wir helfen ihnen, sich zu orientieren, Perspektiven und ihre Rechte zu klären bzw. geltend zu machen.“ Das interkulturelle Team von IN VIA KOFIZA biete Frauen mit Migrationserfahrung Empathie, Vertrauen und fachliche Beratungen sowie langfristige Begleitung ihres Integrationsprozesses an. „Nach meiner persönlichen Erfahrung sind für Frauen Spracherwerb, Kenntnis ihrer (Frauen-) Rechte, Eigenständigkeit und Unterstützung von professionellen Beratungsstellen wirklich sehr wichtig“.
„Zudem haben wir für die Frauen eine Vorbildfunktion, wir können uns in ihre Situation versetzten, denn auch wir sind zum Teil diesen Weg gegangen“, ergänzt ihre Kollegin Lourdes Valencia.
IN VIA KOFIZA – 35 Jahre Migrationsarbeit – mit Migrantinnen initiiert – von Migrantinnen für Migrantinnen."