Künstlerische Auseinandersetzung mit FGM/C
München. Im Januar 2025 widmet sich die Veranstaltungsreihe „Ein zerstörtes Haus kennt keine Lust“ im Münchner Künstlerhaus (Lenbachplatz 8) dem Tabu-Thema der weiblichen Genitalbeschneidung (FGM/C). Mit einer Kombination aus Ausstellung, Lesung, Vortrag, Diskussion und Tanzperformance wird die menschenrechtsverletzende Praxis aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Schirmherrin der Veranstaltungsreihe ist Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf.
Im Mittelpunkt der Reihe steht die Ausstellung „breaking blades – break off FGM/C“ der Fotografin Antje Pohsegger. Durch berührende Fotografien, Interviews und Informationstafeln schafft die Künstlerin Raum für Reflexion und Bewusstsein. Die Ausstellung ist vom 8. bis 31. Januar 2025 zu sehen: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung für die Besichtigung während der Öffnungszeiten ist nicht erforderlich. Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, 7. Januar, um 18 Uhr im Rahmen einer Vernissage.
Am Donnerstag, 16. Januar 2025, um 19 Uhr steht die medizinische Perspektive im Mittelpunkt: Die Frauenärztin Dr. Eiman Tahir wird die körperlichen und psychischen Auswirkungen von FGM/C erläutern und zum Austausch einladen.
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist die Lesung am Donnerstag, 23. Januar 2025, um 19 Uhr. Die bekannten Schauspieler Jutta Speidel und Michael Schwarzmaier lesen aus den Werken „Geboren im großen Regen“ und „Schwester Löwenherz“ von Fadumo Korn. Die Autorin, die selbst aus Somalia stammt und sich seit vielen Jahren aktiv gegen FGM/C einsetzt, schildert in ihren Büchern eindringlich die Folgen dieser Praktik.
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet am Dienstag, 28. Januar 2025, um 10:30 Uhr die Tanzperformance „Narbenlandschaft“ der Künstlerin Kathrin Knöpfle, die künstlerisch auf die anhaltenden Schmerzen und bleibenden Narben der Betroffenen aufmerksam macht.
Die Veranstaltungsreihe möchte die Öffentlichkeit sensibilisieren und einen Beitrag zur Überwindung dieser gravierenden Menschenrechtsverletzung leisten. Laut einer UNICEF-Studie von 2024 sind weltweit mehr als 230 Millionen Mädchen und Frauen von FGM/C betroffen – auch in Bayern spielt die Thematik zunehmend eine Rolle.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung für die Zusatzveranstaltungen wird jedoch erbeten. Kontakt und Anmeldung: Katrin Layh,
Gruppenführungen durch die Ausstellung sind nach Vereinbarung (Kontakt:
Veranstalter sind: Donna Mobile AKA e. V., frau-kunst-politik e. V., IN VIA Bayern e. V., Münchner Künstlerhaus-Stiftung und NALA e. V.
Unterstützt wird die Reihe durch die Katholische Stiftungshochschule München, Förderer sind das Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, das Künstlerhaus und das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München.