IN VIA Landesverband Bayern
IN VIA Bayern e.V.
Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit

Zum Tag gegen FGM/C: IN VIA Bayern fordert Aufklärung statt Tabuisierung

München. Aufklärung statt Tabuisierung – dafür steht der Frauenfachverband IN VIA Bayern, wenn es um das Thema weibliche Genitalbeschneidung - FGM/C (englisch: Female Genital Mutilation/Cutting) geht. „Wir müssen ein noch stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein für das Thema FGM/C schaffen“, sagt Katrin Layh, zuständige Projektleiterin bei IN VIA Bayern zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am Donnerstag, 6. Februar.

Laut einer UNICEF-Studie von 2024 sind weltweit mehr als 230 Millionen Mädchen und Frauen von FGM/C betroffen – auch in Bayern spielt die Thematik zunehmend eine Rolle. Hier gibt es schätzungsweise  mehr als 18 000 Betroffene oder Gefährdete. Überlebende von FGM/C kämpfen täglich mit den gravierenden Folgen für ihre Gesundheit und Psyche.

„Präventionsarbeit ist wichtig, um Mädchen vor diesem grausamen Ritual zu schützen“, betont Katrin Layh, „aber auch bereits von FGM/C betroffene Frauen brauchen Hilfe“. Der Verband bietet daher seit Jahren Aufklärungsangebote speziell für Fachkräfte an, die über die menschenrechtsverletzende Praktik Bescheid wissen müssten. Dazu zählen beispielsweise Lehrkräfte, Hebammen, medizinisches Personal und alle, die im professionellen Kontext für dieses Thema sensibilisiert werden sollten.

Daneben spricht der Verband mit seinen Kooperationspartnern auch die breite Öffentlichkeit an. So widmete sich die Veranstaltungsreihe „Ein zerstörtes Haus kennt keine Lust“ im Januar im Münchner Künstlerhaus den Ursachen und Folgen von FGM/C. Die Kombination aus Ausstellung, Lesung, Vortrag, Diskussion und Tanzperformance bot einen tiefgehenden Blick auf diese Gewaltform. Schirmherrin der Veranstaltungsreihe war Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf.

Um Aufklärung, Prävention und Vernetzung geht es bei den Fachveranstaltungen, die IN VIA Bayern in näherer Zukunft anbietet. Am 19. März sind Ehrenamtliche, Fachkräfte und Interessierte zum Online-Austausch über die Rolle von FGM/C in der Migrations- und Beratungsarbeit eingeladen. Am 3. April folgt ein virtueller Vortrag zu den gesundheitlichen Folgen von FGM/C mit der Berliner Ärztin Dr. Charlotte von Saldern. Am 15. Mai gibt es bei einem Fachtag in Kempten viele Informationen, Fachvorträge und Workshops zum Thema. Interessierte können sich bei IN VIA Bayern e.V. in den Verteiler für die kostenlosen Fortbildungen eintragen lassen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) oder sich unter www.invia-bayern.de über das Programm informieren.

IN VIA Bayern ist Partner im bayerischen Beratungs- und Präventionsnetzwerk gegen FGM/C, einem Netzwerk von Pilotprojekten, die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales zur Bekämpfung von FGM/C gefördert werden.
Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-genitalverstuemmelung-frauen-praevention-li.3196902