Zum Weltfrauentag: MumM! macht Mut und stärkt Frauen
Ingolstadt/München. Zum diesjährigen Weltfrauentag am 8. März rückt der Frauenfachverband IN VIA Bayern das Projekt MumM! – „Mentorinnen unterstützen motivierte Migrantinnen“ in den Fokus. Ziel des Projekts in Ingolstadt ist es, gut ausgebildete Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung in adäquate Arbeitsstellen zu bringen – ein doppelter Gewinn, sowohl für die betroffenen Frauen als auch für den Fachkräftemarkt in Bayern.
„Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass Migrantinnen in unserem Land oft nicht in Berufen arbeiten, für die sie durch ihr Studium in ihrem Heimatland qualifiziert sind“, betont Rita Schulz, geschäftsführende Vorständin des Caritas-Fachverbandes IN VIA Bayern. „Mit MumM! wollen wir nicht nur die berufliche Integration fördern, sondern auch einen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen leisten.“ Dabei mahnt sie an, dass ausländische Berufsabschlüsse schneller anerkannt und Nachqualifizierungen ohne übermäßige bürokratische Hürden möglich sein sollten.
Ein besonderes Erfolgserlebnis bietet die Geschichte von Ingrid von Schiller, einer Teilnehmerin des Programms. Die studierte Politik- und Volkswissenschaft-lerin hat nicht nur eine Anstellung als Assistenz der Integrations- und Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ingolstadt gefunden. Sie setzt ihre Erfahrungen außerdem ein, um das Nachfolgeprojekt von MumM! mitzugestalten – und übernimmt, sobald die Finanzierung gesichert ist, dessen Leitung.
Ihr persönlicher MumM!-Effekt? „MumM! hat mich inspiriert und bestärkt, mein berufliches Leben ernst zu nehmen und mir eine neue Chance zu geben“, sagt Ingrid von Schiller selbst. Nach der Corona-Pandemie, dem Umzug nach Ingolstadt und der Elternzeit habe sie durch das Programm endlich die Gelegenheit gefunden, über ihre berufliche Zukunft nachzudenken und Netzwerke zu knüpfen.
Mit Blick auf die Herausforderungen, denen viele Migrantinnen begegnen, rät von Schiller: „In einem neuen Land Fuß zu fassen und in einer fremden Sprache zu arbeiten, ist beängstigend und herausfordernd. Doch es ist wichtig, sich Zeit und Raum zu geben, über die eigenen Stärken zu reflektieren und den eigenen Weg zu gehen. Mit Mut und Beständigkeit kann man es schaffen.“ Und mit Projekten wie MumM!.
Ihr Selbstwertgefühl habe durch MumM! einen entscheidenden Schub erhalten, so von Schiller: „Die regelmäßigen Workshops und der Austausch haben mir bewusst gemacht, welche Qualifikationen und Fähigkeiten ich habe. Ich habe mein 'berufliches Ich' wiedergefunden.“ Jetzt sehe sie ihre Rolle darin, andere Frauen zu ermutigen, zu motivieren und mit ihnen Netzwerke aufzubauen.
MumM! ist ein Projekt des Wertebündnis Bayern im Rahmen der Initiative „Berufliche Bildung – WERTvoll für alle“. Es wird in Kooperation mit dem Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, dem Caritas Landesverband und der Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern durchgeführt und läuft noch bis zur Jahresmitte.
Im vergangenen Jahr (Mai 2024) wurde das Programm mit dem dritten Platz des bayerischen Integrationspreises ausgezeichnet.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.invia-bayern.de.