IN VIA Landesverband Bayern
IN VIA Bayern e.V.
Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit

IN VIA Bayern beendet Engagement im Freiwilligen Sozialen Jahr

München/Würzburg. Vor mehr als 70 Jahren begann in Bayern eine Erfolgsgeschichte: das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Über Jahrzehnte war IN VIA Bayern ein Teil davon. Ende August zieht sich der katholische Frauenfachverband in Bayern nun – gemeinsam mit dem Mitgliedsverband IN VIA Würzburg – aus diesem wichtigen Arbeitsfeld zurück. Die Aufgaben übernehmen künftig BDKJ und der Landes-Caritasverband, mit denen schon bisher eine enge Kooperation in diesem Feld bestand.


Für IN VIA Bayern-Vorständin Rita Schulz mit Blick auf die Bedeutung des FSJ und seine Ursprünge kein leichter Abschied: „Das FSJ ist eine Win-win-Situation: Junge Menschen sammeln im oft ersten Kontakt mit Hilfebedürftigen wichtige Erfahrungen und stärken ihre Persönlichkeit. Soziale Einrichtungen profitieren vom Engagement der Freiwilligen.“ Manchmal dauerhaft, denn für viele ist es der Einstieg in einen sozialen Beruf.
In Bayern gibt es das Format seit 1954, damals unter dem Motto „Gib’ ein Jahr“ und ausschließlich für junge Frauen. Längst steht es allen Geschlechtern offen und bietet in Vollzeit und gegen ein Taschengeld vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Von Kitas und Pflegeeinrichtungen über Kultur und Sport bis zum Umweltschutz, auch in den Bahnhofsmissionen, einem weiteren Aufgabenfeld von IN VIA.

IN VIA Bayern koordinierte die FSJ-Arbeit innerhalb seiner Mitgliedsverbände und der Trägergemeinschaft und vertrat sie in verschiedenen Gremien nach außen. Flexibel reagierte der Verband auf besondere Herausforderungen – vom Einsatz für junge Menschen mit Förderbedarf oder Migrantinnen bis hin zu Corona-Pandemie und dem besonderen, weil sehr kleinen Abiturjahrgang 2025. Als im Jahr 2011 die Wehrpflicht – und damit auch der Zivildienst – ausgesetzt wurde, trat an diese Stelle der Bundesfreiwilligendienst (BFD). Auf Landesebene setzte sich IN VIA Bayern damals auch für gleiche Taschengeldhöhe im FSJ und BFD ein.

Unvergessen bleibt die „Grand Dame“ des FSJ, Theresia Hauser, die sich als BDKJ-Vorsitzende einst maßgeblich für das FSJ-Gesetz stark gemacht hatte. Sie hatte das Format in den Nachkriegsjahren zunächst für junge Frauen in Not mit aufgebaut. Ihr Wunsch, dass das FSJ „ein Jahr des Suchens und des sich selbst Findens“ sein möge und zu lebenslangem sozialen Engagement ermutigt, bleibt als Vermächtnis.
Mit dem Ausstieg endet eine lange Tradition bei IN VIA Bayern – das FSJ in Bayern jedoch bleibt ein starkes Angebot der Träger.

Weitere Infos: www.freiwillig.bayern.de
www.bayern-fsj.de