Bahnhofsmissionen bieten Wärme und Nähe
München. Die Not ist groß. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit suchen besonders viele Menschen die bayerischen Bahnhofsmissionen auf. Es sind Menschen, die vor allem von Armut, Einsamkeit, psychischen Belastungen und Wohnungslosigkeit betroffen sind. Für sie bauen die zwölf Bahnhofsmissionen in Bayern ihre Angebote rund um Weihnachten gezielt aus, um Wärme, Hilfe und Gemeinschaft zu schenken, heißt es in der heutigen Presseinformation.
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Einrichtungen einen weiteren Anstieg der Gästezahlen. „Es sind Menschen, die in Armut und oft ohne festes Dach über dem Kopf leben, psychisch belastet sind oder die Orientierung in ihrem Leben verloren haben“, sagt Hedwig Gappa-Langer von der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern bei IN VIA Bayern. Für sie versuchen die zwölf bayerischen Bahnhofsmissionen in der Weihnachtszeit verstärkt Angebote zu schaffen, denn im allgemeinen Vorweihnachtstrubel und in den kalten, dunklen Wintertagen seien Armut und Einsamkeit besonders bitter und die Ausgrenzung werde extrem spürbar.
„Die Menschen, die zu uns kommen, brauchen ganz dringend Wärme, einen Ort zum Verweilen und das Gefühl willkommen zu sein“, sagt Bettina Spahn von der Bahnhofsmission München. So oder ähnlich erleben es die Mitarbeitenden in allen bayerischen Bahnhofsmissionen. Zusammen mit vielen Ehrenamtlichen sorgen sie daher schon in der Adventszeit für eine stimmungsvolle Atmosphäre und verschiedene adventliche Angebote.
In der Bahnhofsmission München werden beispielsweise Plätzchen gebacken und mit einer Kunstpädagogin kleine eigene Kunstwerke hergestellt. Zudem gibt es verschiedene geistliche Angebote. „Höhepunkt ist der ökumenische Weihnachtsgottesdienst an Heiligabend für alle Menschen am Bahnhof mit Weihbischof Wolfgang Bischof und Landesbischof Christian Kopp“, so Spahn. „Danach feiern wir in unseren Räumen Weihnachten mit Bewirtung und kleinen Geschenken für unsere Gäste.“
Auch in die Bahnhofsmission Erlangen kommen Menschen, die vor allem „Wärme“ brauchen, „und das in jeder Beziehung“, betont die Leiterin Claudia Steubing. Neben einer festlichen Weihnachtsfeier für etwa fünfzig regelmäßige Gäste mit Musik, der Weihnachtsgeschichte, einem festlichen Essen und kleinen Geschenken, gibt es auch hin und wieder Aktionen in der Adventszeit mit Schokoladen-Nikoläusen oder Lebkuchenpäckchen. „Wir freuen uns über jede Spende, denn all das ist nur so möglich“, so Steubing. „Firmen, Stiftungen aber auch viele Privatleute helfen uns unsere Arbeit zu machen.“
„Dabei sein und teilhaben können ist für unsere Gäste gerade in der Advents- und Weihnachtszeit besonders wichtig - und nicht allein sein“, berichtet die Ehrenamtskoordinatorin der Bahnhofsmission Aschaffenburg Ulla Kunkel-Kolb. Daher erhält dort jeder regelmäßige Gast einen Gutschein für einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Und für Gemeinschaft sorgt eine festliche Weihnachtsfeier mit gemeinsamem Singen, der Weihnachtsgeschichte sowie weihnachtlichen Leckereien. „Ohne die engagierten Ehrenamtlichen wäre das nicht möglich“, erläutert Kunkel-Kolb. „Es ist auch für sie eine intensive, anstrengende Zeit und gleichzeitig auch erfüllend, für die Gäste ein Stück Weihnachten zu schaffen.“
Wider der Einsamkeit: so könnte man das Angebot der Bahnhofsmission Ingolstadt bezeichnen, das „Café Redenszeit“. Alle 14 Tage treffen sich hier Menschen, die Gemeinschaft suchen – und dies natürlich besonders auch in der Vorweihnachtszeit. „Wir treffen damit einen Nerv. Vor kurzem mussten wir schon mal wegen Überfüllung schließen“, so Heike Bergmann, eine der Leitungen der Bahnhofsmission und Initiatorin des Angebots. „Ehrenamtliche, die sich bei uns engagieren und unsere Angebote unterstützen wollen, sind immer herzlich willkommen“, ergänzt Co-Leiter Kurt Göttling.
„Die Bahnhofsmissionen sind für viele Menschen, die in Armut und Einsamkeit leben, in der Advents- und Weihnachtszeit kleine Inseln – hier können sie eine festliche Stimmung und Gemeinschaft erleben“, fasst Harald Keiser, Referent für die bayerischen Bahnhofsmissionen beim Diakonischen Werk Bayern zusammen. „All das ist nur durch das großartige Engagement der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden und natürlich durch viele Spenden möglich. Allen Mitarbeitenden und Spenderinnen und Spendern gilt ein besonderer Dank!“, ergänzt Gappa-Langer von IN VIA Bayern.
Mehr Informationen finden sich unter www.bahnhofsmission-bayern.de/gutes-tun oder unter www.bahnhofsmission-bayern.de. Aktuelles aus den bayerischen Bahnhofsmissionen gibt es regelmäßig auch auf Instagram und Facebook: @bahnhofsmission.bayern.
Die Bahnhofsmissionsarbeit in Bayern wird gefördert vom Bayerischen Sozialministerium.